Briefe zwischen dem Wächter der Wacht Garetiens Gerion Sturmfels von Boronsblick und des Praetors des Rondraschreines des Siegestempels zu Puleth Arn Feuersturm Al'Ankhra 
von
Gerion Sturmfesl & Arn Feuerstrum

An den edlen Herrn
Gerion Sturmfels, Wächter des Ordens des Heiligen Zorns der Göttin Rondra, Ritter zu Boronsblick

Die alveran`schen Leuin mit Euch, edler Herr!

Wie Ihr vielleicht schon gehört habt, weile ich seit nunmehr zwei Tagen wieder in Puleth und so will ich Euch denn berichten, was sich in Brendiltal zugetragen hat.
Seine Hochgeboren Eslam v. Brendiltal, Baron zu Brendiltal etc.pp. liess es mich während meiner vier Tage Aufenthalt an nichts fehlen, wenn denn auch unser erstes Treffen in seiner Baronie alles andere denn freundlich war. So würdigte er mich anfangs kaum eines Blickes und behandelte mich, wie ein kleines Kind - ich könnte schwören, der Novize Jago, der mich ja auf Euer Anraten hin mit dem Krieger Yann Perricumer begleitet hatte, lachte sich heimlich eins ins Fäustchen. Wie auch immer, der Baron schien überaus beschäftigt zu sein und so war es seine Tochter die uns freundlich im Namen des Barones begrüsste und willkommen hiess. Edler Herr, ich staunte nicht schlecht, denn Ankara (so ihr Name) war eine Achmad`sunni, eine stolze Streiterin in IHREM Namen und von solch überwältigter Schönheit und Anmut, dass sie fast schon die Frau Rahja zu überstrahlen schien! Seit der Schlacht bei den Trollpforten bin ich keiner Achmad`sunni mehr begegnet und so blieben mir im ersten Augenblick denn auch die Worte im Hals stecken, wenn Ihr versteht was ich meinte. Und so waren die barschen Worte des Barons auch vergessen, als uns die stolze Kriegerin begrüsste.

Die nebachoter Lande, nicht weit von meiner Heimstatt Baburin entfernt, lernte ich denn auch schneller kennen, als ich jemals geträumt hätte. Denn der Baron war auf Räuberhatz und so begleiteten wir ihn zusammen mit seiner Tochter. Von dem Gemetzel an dem lichtscheuen Gesindel mag ich doch nicht allzu viel berichten, denn die Mannen und Frauen des Barons, und dieser zuvorderst, mit firunischer Kaltblütigkeit vor und man merkte sehr schnell, dass man in diesen Landen Rondrassohn höher ehrte, denn seine göttliche Mutter.

Im Verlaufe meines Aufenthaltes in Brendiltal ergaben sich einige interessante Gespräche mit dem Baron und seiner Tochter, die ihren Vater stets zu besänftigen wusste, ist dieser doch eher von aufbrausendem Gemüt. Und da auch durch meine Adern das heissblütige Tulamidenblut fliess, könnt Ihr Euch vorstellen, dass das eine oder andere Mal die Stimmen ungebührlich laut wurden und wir kurz davor standen, die Herrin Rondra um einen Schiedspruch zu beten.

So aber war ich denn höchst erstaunt, als der Baron am Tage unserer Abreise mir, dem Orden und der Kirche der Leuin ein wahrhaftes königliches Geschenk machte. Die "Amazone von Puleth", eine überfraugrosse Statue unserer Herrin, einer stolzen Achmad`sunni nachempfunden - und ich könnte meine Hand dafür ins Feuer legen, dass seine eigene, liebreizende Tochter dafür Modell gestanden hat. Die Statur steht denn nun auch schon im Mittelpunkt des Rondraschreines im Siegestempel, ihre Weihe habe ich noch am Tage meiner Ankunft in Puleth vollzogen.

Der Baron schien also gewillt zu sein, die Flecken die seine Ehre seit der Gemetzel in Mühlingen beschmutzen zu tilgen und ich denke, dass wir in Zukunft in ihm einen Gönner des Ordens gefunden haben, wenn ich mir dieses Urteil denn anmassen darf, edler Herr.

Soviel also zu den Geschehnissen in der Baronie Brendiltal, eine überaus lehrreiche Zeit. Allein bedaure ich auch heute noch, dass es mir nicht vergönnt
war das altehrwürdige Baburin und Frau Bibernell, meine Ziehmutter, zu besuchen. So es denn Rondras Wille ist, eines anderen Tages!

Der Krieger Yann Perricumer und der Novize Jago Leuenhaupt waren mit treue Weggefährten, die ich an dieser Stelle loben möchte. Denn nicht zuletzt wegen diesem brüderlichen Zusammenhalt trat ich seinerzeit dem Orden bei. Insbesondere der Novize Jago benahm sich die ganze Reise über wie ein würdiges Mitglied unseres Ordens - wahrscheinlich hatte er vor lauter Staunen keine Zeit, die Flausen in seinem Kopf auszuleben. So möchte ich denn nicht vergessen anzumerken, dass Ihr weise gehandelt habt, ihn mir anzuempfehlen, denn obwohl oder gerade weil uns nur wenige Götterläufe trennen, machen sich schon die ersten Veränderungen bemerkbar. Um ihn von seinen dummen Ideen abzulenken, die sein Talent im Schwertkampf nur schmälern können, lasse ich ihm keine freie Minute. So geht er mir bei den Rondramessen zur Hand oder verrichtet Botengänge. 
Wenn ich anmerken darf, so sind vielleicht all seine früheren Streiche dadurch zu erklären, dass er zuwenig gefordert war, denn glaubt mir, die Götter haben in wahrlich gesegnet, Rondra, Hesinde und Efferd vor, aufgestellt und aufmerksam kann er sein, wenn ihn etwas interessiert, wissbegierig ist er, über sein Talent im Schwertkampf muss ich wohl kein weiteres Wort mehr verlieren, habt Ihr dies doch seinerzeit schon auf Burg Schwertwacht selbst bemerkt, aber launisch und sprunghaft, das ist er noch.

Mit diesem Schreiben möchte ich Euch um Erlaubnis fragen, ob Ihr mir gestattet, ihn einer Prüfung zu unterziehen, denn ich habe das Gefühl, dass er geeignet sein könnte, einmal die Weihe der Herrin zu erhalten. Doch möchte ich ihn erst prüfen, um meine Vermutungen zu widerlegen oder zu festigen.

Ich melde mich hiermit wieder vollumfänglich in Puleth zurück.

Ihr Wille sei uns Befehl!
Rondras Schwertarm möge Euch stärken!
Gegeben zu Puleth im Jahre 33 Hal

Gez.
Seine Hochwürden Arn Feuersturm Al`Ankhra, Ritter der Göttin, Schwertbruder zu
Puleth, Krieger vom Orden des Heiligen Zorns der Göttin Rondra


***

An Seine Hochwürden
Arn Feuersturm Al`Ankhra, Ritter der Göttin, Schwertbruder zu Puleth, Krieger vom Orden des Heiligen Zorns der Göttin Rondra


Rondra zum Gruße, Bruder!

Welch Freude hat Euer Brief in meinem Herz entfacht, dass Ihr in so vielfältigerweise auf Eurer Mission Erfolg mit in die Wacht Garetien
gebracht habt! Wahrlich, die Leuin muss mit Euch sein, wenn Ihr den heißblütigen und stolzen Perricumer so bändigen konntet!

Ich gratuliere Euch für Eure erste große Tat als Prätor von Puleth, denn der Göttin ein Ebenbild zu geben, und das noch unter solchen Umständen, ist eine wahre Heldentat. So hoffe ich, dass das güldene Bild der Herrin den pilgernden Gläubigen Ehrfurcht und Kampfesgeist geben möge, und dass Eure Worte das ihrige dazutun werden. Jemanden wie Euch in Puleth zu wissen beruhigt jeden Menschen im Orden und Königreiches. Paßt nur auf, dass Ihr Euch an die süße Stille nicht zu sehr gewöhnt, denn große Gefahren stehen uns noch bevor. Die Orken mobilisieren sich in der Messergrassteppe und die Gerüchte und Orakel um das Erscheinen einer mächtigen Wesenheit aus vergangener Zeit wollen nicht verstimmen.

Besonders freut mich aber Eure Kunde vom jungen Jago Leuenhaupt, der mir in vergangener Zeit häufiger Sorge bereitet hat. Ich will aufrichtig und
ehrlich zu Euch sein, aber manches Mal habe ich auf Schwertwacht mir ernsthafte Gedanken über ihn gemacht. Und auch heute bin ich noch nicht fest
davon überzeugt, dass sein Weg der des Ordens sein kann. Er verfügt wahrlich über einiges Talent im Umgang mit der Waffe, aber das allein reicht nicht, um ein Leben voller Enthaltsamkeit im Dienst der Herrin zu führen. Ihr wißt dieses.

Ihr wollt ihn also einer Prüfung unterziehen, ob er am Dienst an der Leuin würdig sein kann. Ich muss Euch nicht versichern, wie sehr mich ebenso diese Frage interessiert, denn seine Zukunft in unseren Reihen, unsere Zukunft, mag einmal davon abhängen. Gerne also gewähre ich Euch diese Prüfung, doch werde ich dieser beiwohnen, und entscheiden, ob er ein würdiger Krieger im Orden des Heiligen Zorns der Göttin Rondra sein wird, oder nicht. Die Herrin möge über das entscheiden, worüber sonst oft der erfolgreiche Einsatz in einem Kampf wider die Feinde der Zwölfe entscheidet, über die endgültige Aufnahme in den Orden als ein Bruder an unserer Seite, oder über die Ablehnung.

Eine weitere wichtige Mitteilung muss ich ebenfalls noch an Euch machen. Ich habe dem edlen Herrn ben Drou meine Unterstützung gegen die Bedrohung von den Orken versprochen. Es werden also Ordensbruder aus Gareth nach Greifenfurt gehen, unter dem Befehl Weibel Harnischmachers. Dieser weiß bereits von meinem Entschluss. Danach werdet Ihr der ranghöchste Ordenskrieger in Puleth sein, und demnach den Befehl über die restliche Lanze Donnersturm bekommen, Korporal Arn Feuersturm Al'Ankhra.
Ich werde in den nächsten Tagen seiner Exzellenz Bredenhag von Aarenstein Meldung darüber machen, dass ich Euch aufgrund Eurer Leistungen befördert habe.

Bei meiner nächsten Inspektion der Truppen von Puleth, bei der ich Euch offiziell befördere und Weibel Harnischmacher den Marschbefehl gen
Greifenfurt gebe, möget Ihr den Novizen Jago Leuenhaupt der Prüfung unterziehen.

Möge die Herrin unser Herz und unseren Schwertarm stärken, damit wir in Ihrem Namen ruhmvoll streiten mögen!

gez. zu Schwertwacht im Jahre 33 Hal

Gerion Sturmfels, Wächter Garetiens, Ritter von Eslamsgrund

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An den edlen Herrn
Gerion Sturmfels, Wächter Garetiens, Ritter von Boronsblick

Rondra mit Euch, edler Herr!

Nimmer werd ich mich der Ruhe und des Friedens gewöhnen, der ihn Puleth herrscht, seid versichert. Ich bin stets bereit, dem Ruf unserer Herrin zu
folgen und mein Schwer für Orden und Göttin in den Kampf zu führen. So denn der Ork sich wieder rührt in seiner Höhle und finstere Zeiten sich anbahnen, obwohl der Schrecken im Osten auch weiterhin noch nicht vertrieben ist, so könnt Ihr stets auf mich zählen, denn IHR Wille sei uns Befehl!

Mit Stolz und Ehre erfüllt es mich, dass Ihr mich für eine Beförderung geeignet halten. Ich werde Euch und den Orden nicht enttäuschen!

Möge RONdra unsere Ordensbrüder und -schwestern stützen und kräftigen und diese ruhmvoll aus den Schlachten zurückkehren!

Ich werde alles für die Prüfung des Novizen Leuenhaupt vorbereiten, so dass Ihr bei Eurem Besuch in Puleth nicht nur das neue Standbild bewundern könnt, sondern auch die Entscheidung gefällt werden kann, ob der Novize Leuenhaupt seinem Namen alle Ehre macht und wirklich für Rondras Weg geeignet ist.

Im Namen der alveranischen Leuin!

Gegeben zu Puleth im Jahre 33 Hal

gez.
Hochwürden Arn Feuersturm Al`Ankhra, Ritter der Göttin, Schwertbruder zu Puleth,

Krieger vom Orden des Heiligen Zorns der Göttin Rondra

J.Suberg & E.Moussa