Offizieller Bericht über den II.Ferkinafeldzug
von
Gerion Sturmfels 

Bericht von Gerion Sturmfels, Wächter der Wacht Garetiens, über den Feldzug gegen die Ferkinas im Boron 31 Hal

Die bittere Niederlage noch in den Knochen, den schmerzenden Verlust des treuen Silberlöwenbanners noch im Sinne, da rief es aus dem Eslamsgrundischen der Baron zu Höllenwall:

"Und so rufe ich den ehrbaren Adel Eslamsgrund auf zusammen mit den Höllenwaller Truppen sich an einer Strafaktion zu beteiligen. Nun zeige sich wer ein tapfers und aufrechtes Herz hat und furchtlos den Ferkinas die Stirn bietet.
Allen voran allerdings gilt mein Aufruf dem Orden vom Zorne Rondras, die sie rühmten und vielerorts sich anpriesen dem Königreich und besonderes der Grafschaft Schild und Schwert zu sein. Sollten dies nicht bloße Lippenbekenntnisse gewesen sein, so erwarte ich eine starke Abordnung um den Umtrieben der Ferkinas im nahen Raschtullswall ein Ende zu setzen."

Ein zweiter Zug gegen die Bergbarbaren, deren Anwesenheit eine tiefe Beleidigung der Zwölfe und eines jeden Gläubigen ist, konnte nicht ohne den Orden des Heiligen Zorns der Göttin Rondra geführt werden, nicht einmal der Forderung eines garetischen Barones hätte es bedarft, dass die Klingen der wahrhaft Gläubigen sich in das verrottete Fleisch der Tiere aus den Bergen bohren würde. 
Den Feind im Winterlager zu treffen, unerwartet und heftig, die Idee war selbst für einen Baron aus Höllenwall sehr gut. Unerwartet auf Grund des vorherigen Angriffes der Nebachotischen Adligen, heftig denn in den Wintermonden drängen sich die Tiere in Horden zusammen, um dem harten Atem des Herren Firun zu trotzen. 
Zusammen mit den Brüdern und Schwestern des Ordens des heiligen Sturmes und des Ordens der Schwerter zu Gareth führte der Wächter Garetiens seine Mannen, mehr als drei Lanzen, ins Höllenwall'sche, sich dem garetischen Adel unter der Führung des Barons zu Höllenwall anschließend. Wie geschlossen wir doch gegen diese bunte Schar von versprenkelter Adliger der Mark und des Königreichs und deren Söldner mit ihren Hunden wirkten, welchen Zusammenhalt unsere Mannen und Frauen auch gegen die dumpfesten Anfeindungen der Bezahlten zeigten! 

Ohne weitere Zwischenfälle erreichten wir die ersten Zeichen der Ferkinas, niedergebrannte Häuser und Tierkadaver. Unser Ziel klar vor Augen ging es tiefer und tiefer in den Wall hinein, gegen den Feind. Der Höllenwaller Baron hatte sich einen Ferkina anvertraut, der seine Sippe verraten hatte und dem die Lage der Winterlager bekannt war. 
Verraten auch wir, von einem Mitglied des garetischen Adels! Um die Wilden zu warnen hatte sich der Schlunder Junker von Dragenfels von der Truppe getrennt und blind mit seinem alten Klappergaul in die Berge geritten. Nicht eher einholen konnten wir ihn, bis die Bergwilden uns in einem hinterhältigen Steinschlag in einer engen Klamm stark schwächten. Erschlagen wurde dabei die Kriegerin Leonora Kernigur, der Krieger Janko Janeff fand ducrh die Wilden seinen Tod, wir fanden ihn mit aufgeschlitzem Bauch an einem grausigen Gerüst. Vermißt sind seit diesem Tage die Krieger Yppolita von Preisig und Tyrus Erlenwald, man muss von ihrem Tode ausgehen, grausam dahingemetzelt von den Barbaren, doch dürfen wir die Hoffnung nicht aufgeben. Der Zwischenfall verletzte noch andere Brüder und Schwestern leicht, ein unverhofftes Glück.
Gemeinsam nun mit dem garetischen und märkschen Adel ritten wir nun entschlossen gegen die Wilden, die durch die finsteren Machenschaften des Junkers bereits vorgewarnt worden waren und uns erwarteten. 
Im Namen Rondras stürmte der Orden voran, als Vorhut für die Fußtruppen. In schweren Kämpfen setzten wir dem zahlenmäßig stark überlegenen Gegner stark zu, doch konnten wir allein nichts gegen die tierischen Instinkte der Bergwesen entgegen setzen. Die fußtruppen zögerten, der Höllenwaller Baron, in Kriegsdingen ein Laie, verpaßte den passenden Moment die Truppen in Bewegung zu setzen. Die schweren Verletzungen vieler Brüder sind allein diesem unverzeihlichem taktischem Fehler des Barons zuzuschreiben, sowie auch der Tod des Kriegers Anjabal Hartsteen von Perduin. Letztlich aber waren die Gläubigen der Zwölfe, durch das Walten der gerechten und weisen Götter erfolgreich. Nicht ein niederes Vieh erlebte den Aufstieg der nächsten Praiosscheibe. Auf einige Monate sollte der Wilde Respekt empfinden, kann man ihm doch nur durch rohe Gewalt deutliche Lektionen lehren.

Der Rückweg verzögerte sich auf Grund der zahlreichen und starken Wunden, die unsere Brüder und Schwestern in der großen Endschlacht erhalten hatten, so dass wir den Großteil des Winters auf der unwirtlichen Hellburg, einem Reichsgefängnis im Höllenwall'schen, verbringen mussten, unter miserablen wirtschaftlichen Bedingungen und schlechten Heilern, die ihr Pfuschwerk wohl bei den Hiesigen gelernt haben müssen. Doch mit viel Mühe und großer Disziplin überstanden alle die Strapazen.
Mit großem Dank denken wir an die Unterstützung durch unsere Brüder und Schwestern im Glauben, den Kriegern der beiden Orden, denen wir uns im nachbarschaftlichen und freundschaftlichen Sinne verbunden fühlen. Aber auch dem garetischen Adel gebürt trotz einiger taktischen Schwächen, wie oben geschildert, namentlich der aufopfernden Mühe des Baron zu Gallstein, dessen Eingreifen in das Kampfgeschehen die Wende herbeiführte sowie der Burggräfin Ginaya von Luring-Gareth, deren Truppen in beispielhafter Weise gegen den Feind gekämpft haben, und die meisten Verluste zählte.

J.Suberg