IX. Konvent
des Ordens der Schwerter zu Gareth!
In den frühen Abendstunden waren die
Wunden des vergangenen Kampfes gegen das Niederhöllengezücht soweit versorgt.
Die Wachen um Burg Aarenstein waren verstärkt worden, wollte man doch nicht auf
ein Neues von verräterischem Kollaborateuren in eine Falle gelockt werden.
Gastgeber und auch Gäste versuchten weiter, die Belange des Konvents zu
verfolgen. Zum Abend wurde dann, zwar reichlich verspätet und zu nächtlicher
Stunde, zum Bankett gebeten. Sogar seine schwer verwundete Exzellenz Adran
Bredenhag von Aarenstein ließ es sich, trotz großer Schmerzen an der Seite,
nicht nehmen, diesem festlichen Akt beizuwohnen. Auch die leichter verletzte greifenfurter
Kriegerin Firunja von Bärentrutz und Hauptmann Alysdair Ui Clandryn aus
Albernia erschienen zu dieser Festivität.
Als dann die erlauchten Herrschaften vom Burgtruchsess in den Saal
gebeten wurden, wurde der Gaumen der Gäste aufs Vortrefflichste erfreut. Neben
Perain-Äpfeln und den seltenen Bananen von den fernen Waldinseln, lagen
kandierte Früchte und geschnittene Zuckermelonen in kristallenen Schalen auf
den breiten Tafeln, die mit geklöppeltem Tuche aus Drôl aufs Feinste gedeckt
waren. Als Vorspeise wurden erlesene Efferdsfrüchte, Austern und Neunaugenrogen
gereicht. Manch einer der Anwesenden hatte doch gar arge Probleme, die
hartschaligen Austern mit den Zähnen zu öffnen, mußte sich doch sogar der
Herr Gafour al'Machtan, ein Söldner vom Söldlingshaufen Sturmbanner, die
blutende Lippe von einem Heilkundigen behandeln lassen.
Der Hauptgang bestand aus würzigem Bärenschinken in Honig und zum
Auswahlgericht brachten die eiligen Maiden und Burschen silberne Platten mit
edelstem Fasan. Dazwischen wurden die Becher, Krüge und Gläser immer wieder
von flinken Händen mit Bosparanjer, oder auch kräftigem Biere nachgefüllt.
Den Abschluß bildete eine schmackhafte Creme mit Vanillegeschmack, die, auf
arkane Weise gekühlt, serviert wurde.
Alles in allem war es ein Festessen, was nach Seinesgleichen suchen
konnte. Noch bis tief in die Nacht hinein saßen Gäste und Gastgeber
freundschaftlich diskutierend an den Tischen beisammen.
G.Morick