Versammlung des Ordens des Heiligen Zorns der Göttin Rondra!

Orden des Heiligen Zorns der Göttin Rondra

Da Stand ich nun und durfte der Versammlung und dem Wiedersehen der edlen Herrschaften beiwohnen. Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, kannte ich die Edlen Damen und Edlen Herren doch nur vom Namen her und aus Geschichten und Erzählungen. Unser gütiger Herr Leutnant stellte sie mir aber alle vor. Angefangen mit dem Edlen Herrn Peraindorn Wulfensforst aus Tobrien. Er sah noch größer und verwegener aus als ich ihn mir vorgestellt hatte. Eine Narbe überstreckte sich über seine ganze linke Gesichtshälfte, selbst sein Auge wurde von einer schwarzen Klappe verdeckt. Die Edle Dame aus dem Blautann dagegen war so schön und bezaubernd mit ihrem langen, wallendem, feuerrotem Haar, sie schenkte mir sogar ein so bezauberndes Lächeln dass mein Herz ein Freudenhupfer machte.
Den Edlen Herrn Sturmfels und den Leutnant Alexis Colon Darios kannte ich ja bereits, zogen wir doch von Garetien aus gemeinsam mit der Novizin Firunja von Bärentrutz, die von Greifenfurt her anreiste und dem liebfeldischen Krieger, dessen Name ich vergessen habe, der aber Andred Beradse oder so ähnlich gewesen sein mußte und später noch zum Korporal befördert wurde gen Weiden zur Burg Aarenstein. Lustig fand ich auch den Zwerg Aaron Semmel, der gemeinsam mit dem Edlen Herrn Wulfensforst aus Tobrien angereist kam. Er war noch kleiner und bärtiger als Berengol, auch roch er mehr nach Zwerg, jedoch brummelte er immer, wenn er nichts zu trinken bekam und zwinkerte mir dann lustig zu.
Doch dann ging die Tür auf und alle standen sie von ihren Plätzen auf, kündigte doch der Edle Herr Wulfensforst Seine Exzellenz Adran von Bredenhag an.
Was für ein bewegender Moment des Wiedersehens. Alle wurden wir begrüßt, einige sogar umarmt. Ja sogar wir Knappen und Novizen wurden nicht vergessen.
Doch nachdem das allgemeine Schulterklopfen und die erste Freude vorüber waren, wurden alle ernster. War es nun doch an der Zeit zu berichten was im vergangenen Jahr vorgefallen war.
Ich möchte nicht alles wiedergeben was erzählt und diskutiert wurde, dauerte die Besprechung nämlich wirklich sehr lange. Vielmehr mochte ich nur erzählen was beschlossen wurde.
Verwundert waren erst einmal alle, dass die Forderung nach Verstärkung diesmal nicht vom Edlen Herrn Wulfensforst, da dieser 100 wehrfähige, tobrische Bauern unter der Führung von zwei kampferprobten Rittern auf dem Haderstein erwartete, sondern vom Edlen Herrn Surmfels kam. Ob der schwierigen Situation mit den Ferkinas und der Verlust der I.Lanze Silberlöwen in Garetien wurden Männer aus Albernia als Entsatz bestimmt, da die Wacht am Tempelbau zu Puleth auf keinen Fall aufgegeben werden sollte.
Des weiteren schreitet der Tempelbau zu Schwertwacht so gut voran, dass der Tempel des Flammenden Zornes bald fertig gestellt werden sollte, so dass seine Gnaden Darios auch wieder für Einsätze bereitstand.
Novize Aaron Semmel, der als Baumeister seines Volkes galt, sollte unter dem Kommando der Schwerter zu Gareth gestellt werden, auf dass er bei dem Wiederaufbau einer Rondrakapelle am Sichelstieg mithelfen sollte.
Zu guter letzt ließ Seine Exzellenz einen Brief der Edlen Dame Marnion vorlesen. In diesem Brief bat die Edle Dame um ihre Entlassung aus dem Orden, da sie nach langem Suchen und Zweifeln ihre eigentliche Bestimmung hoch oben im hohen Norden, im Kloster des heiligen Argelion gefunden habe. Auch lobte sie unseren Herrn Leutnant Ui Clandryn auf das Höchste, denn selbst wenn sie ihn noch nicht für ihren direkten Nachfolger vorschlug, so bat sie doch um die Aufmerksamkeit Seiner Exzellenz, da der Herr Leutnant für Großes bestimmt sei.
Schweren Herzens gewährte Seine Exzellenz der Edlen Dame ihre Bitte, und auch dem Herrn Leutnant versprach er ein hohes Maß seiner künftigen Aufmerksamkeit, da die Edle Dame sich nur selten in den Menschen täuschen würde.....
Das Lächeln Seiner Exzellenz wusste ich jedoch erst am Abend zu deuten, als der Herr Leutnant von Seiner Exzellenz persönlich zum Hauptmann befördert wurde.
Nominell wurde der Hochweise Herr Magister Magnus Serafin Feuerblitz zwar zum kommissarischen Wächter Albernias ernannt, doch da ein jeder wusste wie beschäftigt der Hochweise Herr bereits mit seinen momentanen Aufgaben ist, liegt es nun ganz bei unserem Kommandanten die Wacht völlig eigenständig zu führen.
So ist es gewesen, so und nicht anders, so wahr ich Bernfried Caelmon heiße und der Knappe des Herrn Vogt-Hauptmannes bin.

A.Kärgelein