Feiger
Anschlag auf zwei Exzellenzen zweier Rondraorden!
„Schnell,
eilt euch, die Großmeister, sie wurden in einen Hinterhalt gelockt!“ polterte
die junge Frau in jenem Raum in dem sich die Teilnehmer des vor kurzem beendeten
Ordenskonvents der Schwerter zu Gareth befanden. Nach einem kurzen Augenblick
des Entsetzens stürmten kurz darauf die Angesprochenen mit gezogenen Schwertern
in jene Richtung die ihnen die Botin gewiesen hatte.
Niederhöllischer Gestank schlug ihnen entgegen als sie sich dem Ort des feigen
Hinterhalts näherten. Cleo Ptolemansuni, die Großmeisterin der Schwerter zu
Gareth lag bereits auf dem Boden, während ein Dämon mit langer schwarzer
Kapuze und feuerrotem Schwert auf sie eindrang. Adran Bredenhag von Aarenstein,
Großmeister des Ordens vom Zorne Rondras, welcher erst am Vortage durch seinen
Mentor Tiro Aarwulfingen von der Seefeste die heilige Weihe zum Knappen der
Leuin empfangen hatte, focht noch wacker gegen seinen dämonischen Gegner, einem
finsteren Gesell mit feuerroter Fratze aus dessen Stirn mehrere Hörner
herausdrangen. Doch war es auch hier bloß eine Frage der Zeit, wann der tapfre
Adran zu Boden gehen würde. Doch Hilfe nahte! Mit einem wütenden Fauchen, ob
der störenden Ablenkung, wandten sich die niederhöllischen Kreaturen dem
heranstürmenden Volke zu, welches aus Ordenskriegern beider Orden, Söldnern
des Sturmbanners als auch einigen Gästen des Konvents bestand. Just in jenem
Augenblick als auch von Aarenstein in Folge eines Treffers am Bein zu Boden
ging, waren die Retter heran und trieben die Dämonen von den Verletzten weg.
Ihre Exzellenz Ptolemansuni rührte sich nicht mehr und Seine Exzellenz von
Aarenstein kniete ob der schweren Verletzung nur noch auf einem Bein gestützt.
Die Dämonen schrieen niederhöllisch, als ihnen gewahr wurde, dass Ihre
Exzellenzen außer Reichweite zu kommen drohten, und so warfen sie sich erneut
und noch grausamer auf die Recken der Herrin, die stark im Glauben zwar mehrer
Treffer hinnahmen und mittels übelster Magie schwere Verletzungen erhielten,
aber dennoch nicht zurückwichen.
„...und nie sollst Du weichen, wenn man Dich zum Kampfe fordert...“ hatten
die Ordensritter geschworen und genau daran hielten sie sich, mochten die Dämonen
auch noch so wild wüten.
Der finstere Magus, der sich bisher gekonnt aus dem Kampf heraushielt, wurde
sich der Situation bewusst, dass sein Auftrag, die beiden Exzellenzen von zwei
großen, starken Rondraorden zu ermorden zu scheitern drohte, und so griff auch
er mit den Worten „Dann muß ich es eben selbst in die Hand nehmen“ an und
stürzte auf den knienden von Aarenstein. Jener ignorierte dem ihm entgegen
geworfenen Zauber und die damit verbundenen Schmerzen und machte dem Leben des
finsteren Gesellen ein schnelles Ende.
Mit dem Ende des Magus war auch das Ende der beiden Daimoniden schnell gekommen,
die mit unerträglichem Schmerzenschreien ihrerseits
von den vereinten Kräften der Kämpfer zurück in die Niederhöllen geschickt
wurden.
Zum Glück jedoch waren auch einige Heilkundige unter den anwesenden
Konventsbesuchern, so dass Ihre Exzellenz Ptolemansuni bereits beim abendlichen
Bankett strahlend die Eröffnungsrede und von Aarenstein sogar selbst und ohne
Hilfe zurück zur Burg laufen konnte.
Doch was war genau geschehen??
Finster
nur waren die Absichten des Feindes und gar verschlungen die Pfade die sie
beschritten hatten, doch durch die Sammlung von Aussagen und Berichten ließ
sich schnell ein Bild machen. Nichts anders hatte erreicht werden sollen, als
die Ausschaltung beider Großmeister, die durch ein geschickt angelegtes Täuschungsmanöver
in diese grausame Falle gelockt wurden. Eine vermeintliche Botin des KGIA hätte
sich den beiden zu erkennen gegeben und mit dem Hinweis auf Informationen und
sogar mögliche Verräter in den eigenen Reihen, die Großmeister hinaus
berufen, bis sie diese schließlich zu der Stelle des Überfalls geführt hatte.
Nach den einstimmigen Berichten der Exzellenzen und den vorliegenden Fundstücken
erscheint es so, als hätte man tatsächlich echte Erkennungszeichen des KGIA
verwendet.
Die Dämonen selbst hatten die Beweggründe ihres Kommens immer wieder gesagt.
Mit dunkler, hallender Stimme hatten sie die Köpfe der Großmeister für ihren
Herrn verlangt.
Der Tod der beiden Führer solch großer Orden der Rondrakirche hätte nicht nur
für eine geraume Weile für Orientierungslosigkeit gesorgt, sondern hätte die
Moral der im Kampf stehenden Einheiten enorm geschädigt. Nicht auszudenken, was
geschehen wäre, wenn dieser Plan nicht durch das beherzte Eingreifen solch
zahlreicher Recken vereitelt worden wäre.
Durch die letzten Worte des Magiers, in denen er sein Versagen bei seinem Herrn
zugab, konnten Rückschlüsse daraus gezogen werden aus welcher Richtung dieser
Anschlag kam.
Wieder einmal zeigt es sich das der finstere Dämonenkaiser seine Finger in
aller Verderbtheit ausstreckte und sein Gift immer noch gefährlich ist. Dieser
Angriff soll uns allen eine Warnung sein. Der Feind ist immer noch mächtig und
schläft nicht. Nie wieder sollte es ihm gelingen so nahe an führende Häupter
des erbitterten Widerstandes und Freiheitskampfes zu gelangen. Haltet Wacht!
Erkennt euren Feind!
Die Götter mit uns!!!
M.Gundlach –
A.Kärgelein – C.Pachta