Ishtan Wardein
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Ishtan Wardein Name: Ishtan Wardein
Titel Edler zu Festum-
Rang: Novize
Nationalität: Albernier
Geburtstdatum: 16 nach SAM Hal - Havena
Stationierung: Burg Feargardh / Albernia
Wacht am Großen Fluß

Hintergrund

Ishtan entsprang einer Liebesnacht zwischen dem Krieger Cuscrid ui Turaca, der einem alten und bereits als ausgestorben geltenden albernischen Adelsgeschlechts entsprang, und der Edlen Nadjescha Wardein, einer Bronnjarin aus Festum.
Kennen und Lieben gelernt hatten sich die beiden auf einem ihrer unzähligen Abenteuer. Cuscrid und Nadjescha waren unabhängig voneinander beauftragt, das Geheimnis von Brig-Lo zu lösen, dem Ort, an dem die Rebellen von Gareth aufopferungsvoll das Heer der grausamen Kaiserin Hela Horas und ihrer Dämonen besiegten. Immer wieder verschwanden Menschen auf dem alten Gebeinfeld beim Tempel der Vier. Beide wollten sie in die Krypta einsteigen, um das Schicksal der Verschwundenen zu klären, als sich die Lichter ihrer Laternen trafen. Mit blank gezogenen Klingen standen sich Cuscrid und Nadjescha gegenüber und kamen sich langsam, ihre Sehnen und Muskeln aufs Äusserste gespannt, näher. Im fahlen Licht ihrer Laternen starrten sie sich eine kurze Weile an, bevor sie gegenseitig in schallendes Gelächter ausbrachen, wohl mehr aus Scham über ihre eigene Furcht, da beiden ob der unerwarteten Begegnung fast das Herz stehen geblieben wäre. Für Cuscrid, gross von Wuchs und kräftig von Statur, sowie Nadjescha, die ob ihren sanften und ebenmässigen Gesichtszügen von ihren Gegner stetig unterschätzt wurde und sie dafür teuer bezahlen liess, war es Liebe auf den ersten Blick. So beschlossen sie, zukünftig gemeinsam ihr Leben zu verbringen.
Der Wunsch der beiden nach einem Kind wurde von Travia bald erhört und Nadjescha gebar Cuscrid einen Sohn, der von Albernia und dem Bornland das Beste in sich tragen sollte. Sie gaben ihm den Namen Ishtan, nach seinem Grossvater mütterlicherseits, einem stolzen Bronnjaren, der weder die Duglumpest noch den Namenlosen scheuchte. Sie liessen sich in Havena nieder, wo sie sich mit den Schätzen aus ihren gemeinsamen Abenteuern ein schmuckes Stadthaus in einem besseren Quartier leisten konnten. Doch Cuscrid verfiel ob seiner Tatenlosigkeit rasch in Melancholie und so liess ihn Nadjescha schweren Herzens in neue Abenteuer ziehen. Sie sollte ihn nie mehr sehen. Unglücklicherweise meldete sich Cuscrid als einer der ersten Freiwilligen für den Kampf gegen Borbarad. Lange Jahre focht er verbissen gegen Thargunitoths verfluchte Krieger, bevor er am 23. INGerimm 28 Hal in der Dritten Dämonenschlacht an der Trollpforte sein Leben verlor, als die Schwadron mit Ghumai-Kals über seine Truppe hinwegfegte und ihn dabei zeriss.
Die Nachricht vom Tode Cuscrids traf die junge «Witwe»  – sie hatten nie den Traviabund geschlossen und deshalb trug Ishtan den Familiennamen seiner Mutter – so hart, dass sie von nun an immer ans Bett gefesselt sein sollte und auch nicht mehr sprechen konnte. Selbst die herbeigerufenen Noioniten konnten Nadjescha nicht mehr in die irdische Welt zurückholen und exakt nach einem Götterlauf wurde sie von Boron gerufen.
Ishtan, der inzwischen zehn Götterläufe zählte, wurde zu Cuscrids Mutter, Deirdre ni Turaca, eine Frau, die zeitlebens auf Abenteuerreisen war, nach Gareth geschickt, zu seiner noch einzig bekannten, lebenden Verwandten. Ob dem Tod seiner Eltern war Ishtan ein stummes Kind geworden, das man nie lächeln sah. Nichts brannte in ihm so sehr, als seinem Vater auf dem Schlachtfeld zu folgen, Reich und Leute gegen das Böse, Widernatürliche und Dämonische zu verteidigen. Er drängte seine Grossmutter, ihm den Eintritt in eine Kriegerakademie zu gestatten. Deirdre ni Turaca hätte in ihm lieber einen Gelehrten gesehen, sie wusste nur zu gut, was von einem Krieger abverlangt werden konnte, verlor sie doch ihren einzigen Sohn in der grausamen Schlacht an der Trollpforte an Borbarad, doch schliesslich gab sie seinem Flehen und Bitten nach. Sie liess ihre nach wie vor bestehenden Beziehungen in Havena spielen und so durfte Ishtan in die Kriegerakademie Ruadas Ehr in Havena eintreten.
Ishtan zeichnete sich durch seinen unbändigen Willen aus, seine Kampffertigkeiten stetig zu verbessern. Bisweilen hörten seine Mitschüler noch nach dem Niedergang der Praiosscheibe seine Hiebe gegen die im Hof verankerten Holzpfosten hämmern. Mit sechzehn Jahren schloss Ishtan als Jahrgangsbester ab. Seine Fertigkeiten mit dem Anderthalbhänder beeindruckten selbst seine Lehrmeister und eine Vorzugsanstellung am Hause Bennain war ihm sicher.
Doch Ishtan zog es zurück nach Gareth, wo er zusammen mit seiner Grossmutter weiter zusammenleben und eine Anstellung bei der kaiserlichen Garde anstreben wollte. Doch ein weiterer harter Schicksalsschlag sollte Ishtan treffen – seine Grossmutter war erkrankt und nur einen Tag nach seiner Ankunft in Gareth wurde auch sie zu Boron gerufen. Doch bevor sie sich auf die Schwingen Golgaris setzte, erzählte sie ihrem Enkel die wahre Geschichte seiner Familie, die sie selbst ihrem Sohn vorenthalten hatte.
Z
wischen den Jahren 800 bis 400 vor Hal herrschte die Dynastie der Turaca über die albernische Baronie Otterntal. In den Wirren der Magierkriege nach Rohal riss jedoch die Familie Gortama die Macht über den Baronssitz an sich. Der Familienälteste, Cadval ui Turaca, konnte sich den Emporkömmlingen nicht alleine erwehren, da viele Familienmitglieder in den Kämpfen getötet wurden, verschollen gingen oder sich woanders niederliessen. Nach Jahren kamen Nachkommen des Alten Cadval ui Turaca nach Albernia zurück und verlangten ihren Baronssitz vom König zurück, wurden jedoch abgewiesen.
In seiner Verzweiflung, seine einzige ihm noch verbliebene Bezugsperson verloren zu haben, rannte Ishtan in einer von heftigem Regen erfüllten Nacht aus der Stadt Gareth. Rund eine Woche wanderte Ishtan ziellos auf der Reichsstrasse Richtung Norden, als er eines Abends in weiter Ferne von Kampflärm aus seinem Schmerz gerissen wurde. Raschen Schrittes näherte sich Ishtan dem Kampfplatz und sah eine in Bronze gerüstete Frau mit weissem Umhang, auf dem eine rote Leuin gestickt war, im Kampf mit rund einem Dutzend Schwarzpelzen. Vier oder fünf von ihnen hatte die tapfere Kämpferin schon nieder gestreckt, doch nun sah Ishtan beim Näherkommen, dass sie bereits aus zahllosen Wunden blutete. Dennoch schien sie wie auf übernatürliche Weise keine Schmerzen zu haben und selbst weitere Hiebe der unerbittlichen Schwarzpelze schienen ihr nichts anhaben zu können. Ishtan rannte so schnell er konnte und stürzte sich inmitten in die wilde Meute. Unter seinem mächtigen ersten Hieb brachen zwei Orks zusammen und die anderen waren ob des Überraschungsangriffes so gelähmt, dass Ishtan nochmals zwei Orks ihrer gerechten Strafe zuführen konnte. Schreiend suchte danach der Rest der Bande feige das Weite.
Als Ishtan sich der Kämpferin zuwenden wollte, sah er sie zusammenbrechen. Erst jetzt war das Ausmass der Wunden ersichtlich, die eigentlich schon lange zum Tod hätten führen müssen. Mit mildem Blick sah ihn die Kämpferin an: «Du hast tapfer gekämpft und ohne einen Augenblick zu zögern, mich zu retten versucht. So viel Mut und Tapferkeit sieht man heute nur noch selten auf Dere. Die Leuin muss in dir sein. Doch ich sehe in deinen Augen, wie allein du auf dieser Welt bist. Ich weiss, wo du Geborgenheit finden wirst. Gehe nach DachsenAu in der Baronie Gallstein und melde Dich beim Ordensvorsteher …». Den Rest konnte sie nur noch mit leiser Stimme flüstern, aber Ishtan hörte ihr aufmerksam zu und konnte jedes Wort verstehen.
Ishtan begrub die tapfere Kriegerin am Wegesrand und sprach den Grabsegen. Endlich hatte Ishtan seine Bestimmung gefunden. Frohen Mutes schritt er zurück nach Gareth, um sich einem Kriegerorden anzuschliessen, der sich selbst Orden des Heiligen Zorns der Göttin RONdra nannte.

An der Pforte …

Tief in der Nacht, durch die Bestattung der RONdra-Geweihten mit Humus und Lehm verschmiert, machte sich Ishtan auf den Weg zurück nach Gareth. Sie hatte ihm aufgetragen, als Zeichen für seinen aufopferungsvollen Mut ihren Siegelring an sich zu nehmen und als Referenz für sich und als Zeichen ihres Todes dem Ordenswächter der Wacht Garetien, Gerion Sturmfels, zu übergeben.
Glücklicherweise lud ein Mitleid zeigender Händler den über und über verdreckten jungen Krieger auf seinen Wagen ein und so erreichte Ishtan nach rund drei Tagen wieder die Stadttore von Gareth. Erst einmal wollten ihn die Stadtgardisten nicht hinein lassen, Bettler, Gesindel und Hochstapler wie er einer sei, der sich für einen Krieger ausgeben würde, seien in der Stadt Ihrer Allergöttlichsten Magnifizienz unerwünscht. Nachdem Ishtan seinen Kriegerbrief vorgewiesen und dem anmassenden Stadtgardisten eine kräftige Backpfeife verabreicht hatte, verabschiedete sich Ishtan vom Händler, Cordovan Garsteener, und dankte für dessen Hilfe. Im Haus seiner Grossmutter, das nun ihm gehören sollte, nahm er endlich ein Bad und zog sich neue Sachen an. Einen Burschen wies er an, seine Kettenrüstung wieder auf Vordermann zu bringen, um seine Waffe kümmerte sich Ishtan selber.
Im Stall stand immer noch sein treues Pferd Ganri, ein Norburger Riese, der seiner Mutter gehört hatte. Sogleich schwang er sich auf dessen Rücken und machte sich auf den Weg Richtung Niederlassung des Ordens des Heiligen Zorns der Göttin RONdra , der Burg Schwertwacht. Um die Mittagsstunde stand Ishtan mit Herzklopfen vor der Pforte. Tausend Dinge schienen ihm durch den Kopf zu schiessen. Was, wenn der Ordenswächter ihn für nicht gut genug erachten und abweisen würde? Wohin sollte er dann noch gehen? Müsste er wirklich als ein Krieger ohne Ehr’ und Adel seine Tage verbringen? Endlich fasste Ishtan Mut und klopfte an der Tür.
«Briederchen, was chann ich für dich tun?» Mit einem breiten Grinsen lächelte ihn ein kräftiger, kahlrasierter und mit den dunkelsten Augen, die Ishtan je gesehen hatte, gesegneter Mann an, den er unschwer als Norbarde identifizieren konnte. Das hatte Ishtan nun nicht erwartet, dass ihm ein Norbarde und dazu noch in Ordenskleidung die Pforte öffnen würde, doch schaffte es dieser vergnügte Mann, Ishtan erstmals seit langen Tagen ein kurzes Lächeln abzugewinnen. «Führt mich bitte zu Eurem Ordenswächter, Gerion Sturmfels. Ich möchte ihm diesen Siegelring einer im Kampf verstorbenen RONdra-Geweihten übergeben und ihn bitten, mich in den Orden des Heiligen Zorns der Götting RONdra aufzunehmen.»
Ishtan wurde sogleich zum Essen eingeladen, und nach dem Mahl erzählte er seine Geschichte dem Ordenswächter. «Nun, Edler Herr, da Ihr meine Geschichte kennt, möchte ich Euch in Demut bitten, mich in den Orden des Heiligen Zorns der Götting RONdra aufzunehmen. Ich schwöre der Götting RONdra, dem Orden und Euch ewige Treue, auf dass wir gemeinsam Land und Volk vor dem Unnatürlichen, Dämonischen und Üblem auf Dere die Stirn bieten. Mein Schwert ist das Eurige.» Ishtan kniete vor Gerion nieder und senkte sein Haupt. Als er wieder aufblickte, erkannte Gerion im Blick dieses Jungen, dessen unbändigen Willen, seinen Worten auch Taten folgen zu lassen. Eine solche Entschlossenheit hatte Gerion bei einem erst Siebzehnjährigen nicht erwartet.
Gerion schickte Ishtan weg, da er einige Bedenkzeit benötigen würde, um über seine Aufnahme zu entscheiden. Gerion wurde von Zweifeln gepackt. Gewiss, der Junge war ein talentierter junger Krieger, der sich seiner zu erwehren wüsste. Und dass er sein Herz am rechten Fleck war, bewies die Geschichte mit der versuchten Rettung der RONdra-Geweihten. Doch was sollte er von diesem Jungen halten, der sich verschlossen gab, dessen traurige Geschichte und Enthusiasmus, das Böse bekämpfen zu wollen, schliessen lassen könnten, dass er sich und – womöglich sogar noch schlimmer – seine Kameradinnen und Kameraden unnötig in Gefahr bringen würde, wenn es in einer Schlacht ruhig Blut zu bewahren gälte.
In der Zwischenzeit suchte Ishtan in der weitläufigen Burganlage den RONdraschrein auf, um die Göttin für die Unterstützung seines Aufnahmegesuchs zu bitten. Er wusste, jetzt und hier auf dieser Burg würde sich sein Schicksal entscheiden.
Nach endlos langen Stunden des Wartens, als sich die Praiosscheibe hinter dem Horizont zu verstecken anbahnte, wurde Ishtan wieder zu Gerion gerufen.
«Wir haben lange über Deine Bitte beraten. Doch bedenke die Schwere Deiner Entscheidung! Daher frage ich Dich, bevor ich Dich als Novize in unserem Orden aufnehmen möchte, möchtest Du von nun von Deinem bisherigen Leben ablassen, Ländereien, Titel und Rang hinter Dir lassen, Diener sein und nicht mehr Herr Deiner eigenen Entscheidungen?»
«Ja, Edler Herr, ich will.» antwortete Ishtan mit leiser Stimme, um nicht durch den Ausdruck in seiner Stimme die Anwesenden über seine Freude Aufschluss zu geben.


Charakter

Ishtan’s Charakter ist geprägt durch seine leidensvolle Jugend. Obwohl es ihm an nichts mangelte, verlor er doch alle seine Bezugspersonen. Weder zum Hause Turaca in Albernien noch zum Hause Wardein im Bornland hat Ishtan Beziehungen. So ist ihm der Orden des Heiligen Zorns der Göttin RONdra Heim und Familie. Ishtan ist dem Orden mit seinem Leben ganz und gar verpflichtet und absolut loyal gegenüber seinen Vorgesetzten. Aber auch gegenüber den anderen elf Göttern hegt er eine tiefe Ehrfurcht – trotz der vielen Schicksalsschläge.
Auf den ersten Blick mag Ishtan eine gewisse Arroganz versprühen. Dies ist jedoch auf seine eigene Unfähigkeit zurückzuführen, offen und vertrauensselig auf ihm unbekannte Menschen zugehen zu können.
Ishtan erwartet jedoch nichts mehr vom Leben, weshalb er sich in manch gefährlicher Situation irrational – weil sein Leben unnötig gefährdend – verhalten könnte. Er verlässt sich dabei auf seine Fertigkeiten mit seiner Waffe, dem Anderthalbhänder, den er für sein Alter bereits meisterlich zu führen weiss. Er gefällt sich in der Rolle des starken Kriegers, der gegen das Böse, Widernatürliche und Dämonische einsteht und die Schwachen beschützt.
Andersgläubigen oder gar anderen Rassen gegenüber verhält sich Ishtan Distanziert. Es passt nicht in sein Weltbild, dass es einen anderen Glauben als den Glauben an die Zwölfgötter gibt. Orks und Goblins sind bloss Vieh, das in der Nähe der Menschen nichts zu suchen haben.