Hugen
Hillinger
- G.Morick -
Name: | Hugen Hillinger | |
Titel | Geweihter der gütigen Herrin Peraine | |
Rang: | Krieger | |
Nationalität: | Almadaner | |
Geburtstdatum: | 8 nach SAM Hal | |
Stationierung: | Feste Haderstein in Schnattermoor/Tobrien | |
Wacht Isegrein |
Es
begab sich im Jahre 8 Hal, daß der verstoßene Peraine-Geweihte Hilbert
Hillinger kurz vor den Namenlosen Tagen die Grafenstadt Almadas, Ragath,
erreichte. Froh darüber, die unheiligen Tage unter Menschen zu verbringen,
betrat er den „Hufnagel“, wo er dem Yaquiertaler Sandwein kräftig zusprach.
Schnell waren ein paar Zechkumpane gefunden, die als „Absacker“ noch einen
Besuch im hiesigen Rahja-Tempel vorschlugen.
Da Hilbert zur Zeit sowieso in Ungnade bei Peraine stand, konnte er
zumindest auf diese Art einem der 12 opfern. Gesagt, getan!
Mit Madalena
erlebte der Geweihte eine berauschende Nacht, die nicht ohne Folgen
bleiben sollte. Jedoch sollte das Hilbert nie erfahren, als er am 1.Praios die
Stadt wieder verließ.
9 Monde später wurde Madalena
von einem Jungen entbunden, den sie nach ihrem Großvater Hugen nannte. Hugen
wuchs in der Obhut seiner Mutter und der anderen Geweihten im Rahja-Tempel zu
einem etwas verträumten jungen Mann heran, der sich schon damals an Blumen und
schönen Ziergewächsen erfreute. Somit übernahm er im Tempel die floristische
Ausstattung, die oft genug bewundert wurde.
Als er 14 Götterläufe zählte, wuchs in ihm immer mehr die Frage nach seinem
Vater. Als Hugen von seiner Mutter erfuhr, dass dieser bei seinem damaligen
„Opfergang“ die Stadt Lowangen erwähnte, bedrängte er sie so lange, bis
Madalena ein Einsehen hatte und sich mit dem Jungen und Escalio di Lacara, einem
weiteren Lehrer der Freude als Begleitung, auf die weite Reise ins Svellttal
begab.
Doch noch vor Erreichen der Stadt wurden sie auf einem verschlungenen Weg, der
durch ein schroffes Felsental führte, von drei affenartigen, schwarzbepelzten
Zweibeinern überfallen. Verzweifelt schreiend mußte der Junge mit ansehen, wie
Amando kurzerhand der Schädel gespalten wurde. Auch konnte er seiner Mutter
nicht helfen, die mehrmals geschändet wurde und ermordet, da ihn starke Orkarme
festhielten.
Als Hugen sah, wie seine Mutter in ihrem Blute lag, veränderte sich jedoch der
bislang so sanfte junge Mann. Er spürte ungebändigte Wut und Zorn, die in ihm
plötzlich ungeahnte Kräfte frei werden ließen. Mit einer ruckartigen Drehung
wand er sich los und entriss seinem Peiniger eine schwere Axt.
Hugen weiß bis heute nicht, was sich in diesen Minuten seiner bemächtigt
hatte. Er konnte erst wieder klar denken, als die Schwarzpelze tot vor ihm im
Staub lagen. Verwirrt über das Blut an seinen Händen, warf er die Waffe von
sich und lief, bis er vollkommen erschöpft einem Weiler erreichte.
Eine Bauersfrau nahm sich
seiner an und Hugen schlief drei Tage, während er oft in Fieberträumen die
schrecklichen Ereignisse vor sich hatte. Als Hugen erwachte, saß ein Mann in
einem grünen Gewand an seinem Bett. Es war der Geweihte Elamar d´Brianc aus
dem Lowanger Peraine-Tempel, den ein Knecht auf Geheiß der Bäuerin
benachrichtigt hatte.
Da Hugen nun seiner Wurzeln entrissen worden war, nahm ihn Elamar mit nach
Lowangen, lehrte ihn dort im Laufe der Jahre den Dienst an der Göttin, konnte
aber immer den Fragen des Jungen nach seinem Vater auf geschickte Art ausweichen
und das Thema wechseln.
Hugen erhielt seine Weihen im Winter des Jahres 28 Hal. Er machte es sich zur
Aufgabe, die Dörfer im nördlichen Teil des Landes zu bereisen und die Bauern
bei ihrer Arbeit tatkräftig zu unterstützen und zu beraten.
Während seiner Reise durch die Baronie Gallstein bat er eines Abends um
traviagefällige Aufnahme in der Ordensburg Schwertwacht. Lange Gespräche bis
weit nach Mitternacht mit dem Ordenswächter Garetiens Gerion Sturmfels, ließen
in dem jungen Geweihten einen Entschluss heranreifen. Nachdem Gerion mitunter
auch ausführlich von der verfluchten Erde Tobriens berichtet hatte, wurde Hugen
am nächsten Morgen beim Großmeister des Ordens vorstellig. Mit der Bitte um
Aufnahme in den Orden stand für ihn fest, dass er seine Schritte nach Tobrien,
zu der dortigen Ordensfeste Haderstein, lenken wolle. Gerade dort, an den
Grenzen zu den geschändeten Fluren des Reiches, wollte er seine Bestimmung
finden.
Einen guten Mond später stand der Priester vor den Toren des Hadersteins und
wurde aufs Herzlichste vom Wächter Paraindorn Wulfensforst Willkommen geheißen.
Nicht lange musste er darauf warten, bis seine segensreiche Hand vonnöten war.
Ein dämonischer Verrat ließ ihn nicht nur einmal die Macht seiner Herrin
erflehen.
Entsetzen über die Pervertierung von Land, Getier und sogar den dort lebenden
Menschen forderten die Kraft des Geweihten bis an seine Grenzen. Doch Hugen
lernte, sich den Gegebenheiten zu stellen. Er lernte, in einem Rondraorden den
Geboten seiner Herrin Folge zu leisten. Und er lernte das raue Land zu lieben
und gab, was er zu geben hatte.
Aus dem anfänglich eher schüchternen Geweihten ist fast ein Tobrier geworden.
Seine Wortwahl ist schon lange nicht mehr die, mit der er hier einst vorsprach.
Manch ein Wehrheimer Weibel befleißigt
sich nicht der manchmal harschen Ausdrucksweise des bärtigen Priesters. Man
sagt, dass er einmal sogar einen trägen Bauersmann mit kräftigen Tritten ins
Hinterteil und Beschimpfungen, die jede Hafenhure erröten lässt, auf die
Felder geprügelt hat.
Hugen ist ein Mann der Tat. Die
Ärmel des Geweihtenornats aufgekrempelt, packt er da an, wo eine helfende Hand
gebraucht wird. Seine Reden zeugen aber jedes Mal von der Liebe zu Peraines
Geschenken und von der Wehr, die diese Gaben bis zum Letzten verteidigen soll.